Glücklicher Ausgang

Glücklicher Ausgang

Von Pfarrer Armin Nagel am 2. April 2021

Gedanke

„Lass mich nicht los, Mami!“ – „Als mein Sohn mir das sagte, habe ich gefühlt, wie er mich drückte.“ Eine australische Mutter erzählt das. Mit ihren Kindern wurde sie bei der großen Flutwelle in Südostasien von den Wassermassen erfasst. Während ihr jüngerer Sohn sich an sie klammerte, merkte sie, dass sie ihren Älteren nicht länger festhalten konnte. In diesem Moment wurde ihr klar: Sie musste sich für eines ihrer Kinder entscheiden. Beide konnte sie nicht retten. „Ich wusste, ich muss ihn loslassen. Und ich dachte, dann lasse ich besser den los, der älter ist“, berichtet sie später Reportern.

Doch der Albtraum der Eltern nahm ein gutes Ende. Nachdem sie lange verzweifelt gesucht hatten, konnten sie ihren Sohn endlich finden. Ein thailändischer Polizist hatte sich seiner angenommen. Der Vater des geretteten Jungen meinte danach: „Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder gibt es ein Happyend oder es geht schlecht aus. Wir hatten Glück, dass es ein Happyend wurde.“

Am Karfreitag denkt die Kirche daran, dass Gott für die Menschen eine lebenswichtige Entscheidung getroffen hat. Er hat seinen einzigen Sohn losgelassen. Jesus Christus ist den Tod am Kreuz gestorben. Ein Albtraum für alle, die auf ihn gehofft hatten. Letztlich aber auch eine Geschichte mit glücklichem Ausgang: am Ostermorgen – Gott sei Dank.

Bibelstelle (Joh 3,14-17)

Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.

Gebet

Großer Gott,

du hast die Welt so sehr geliebt, dass du den Sohn gegeben hast, nicht um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten. Am Karfreitag denken wir daran, dass er am Kreuz von Golgota gestorben ist. Er hat sich in er Stunde ganz deinem Willen unterworfen. Wo wir die Karfreitage in unserem Leben durchstehen müssen, und dabei deinen Willen und deine Wege mit uns nicht erkennen können, schenke uns durch alle Dunkelheiten hindurch die Ahnung eines Ostermorgens, der allem Leid ein Ende setzt. So bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Bruder und unseren Herrn in Ewigkeit.

Amen.  

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