Ewige Anbetung

Ewige Anbetung

Von Pfarrer Armin Nagel am 21. Oktober 2020

Ewige Anbetung – Was ist das denn? So oder ähnlich kann eine Reaktion sein, wenn jemand sagt „Bei uns ist heute Ewige Anbetung“. Im Grunde geht es darum, dass wir uns die ständige Gegenwart Jesu im Brot der Heiligen Kommunion im Tabernakel unserer Kirchen gegenwärtig machen und im Gebet eine innige Beziehung zu Jesus pflegen und aufrechterhalten. Damit stehen wir in einer uralten Tradition der Katholischen Kirche, die auch für uns Menschen des 3. Jahrtausends von grundlegender Bedeutung für unser geistliches Leben darstellt und unsere moderne Spiritualität von Jesus her prägen kann. Der Apostel Paulus sagt im ersten Brief an die Thessalonicher: „Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch“ (1Thess 5,16-18).

Ab dem 10. Jahrhundert entstand in Klöstern die Tradition, in einer Kapelle den Leib Christi in Gestalt der Hostie zu verehren. Aus der Gebetsform der Anbetung entwickelte sich das ewige Gebet vor dem in der Monstranz ausgesetzten Altarssakrament. Um die Präsenz Christi in der Welt ständig gegenwärtig zu halten und sich immer daran zu erinnern, führte man die Anbetung zu jeder Tages-und Nachtstunde ein. In der Praxis ist es so gestaltet, dass viele Klöster die Anbetung in den Abend-und Nachtstunden übernehmen und tagsüber in den Kirchen des Erzbistums gebetet wird. Jeder Pfarrgemeinde wird ein bestimmter Tag zugeteilt, an dem in einer Kirche das Allerheiligste (der Leib Christi) „ausgesetzt“ wird. Dabei werden die Gläubigen eingeladen, an bestimmten Gebetsstunden teilzunehmen.

Zum Beginn des Hl. Jahres 2000 hat der damalige Erzbischof von München-Freising, Friedrich Kardinal Wetter, folgendes über die „Ewige Anbetung“ geschrieben: „Durch die Ewige Anbetung wollen wir ausdrücken, dass wir alle Tage mit dem Herrn unterwegs sind. Jeder Ort der Anbetung stellt eine Station des Weges dar, auf dem wir als pilgerndes Gottesvolk mit Jesus dem Vater und damit unserer Vollendung in Gott entgegengehen. Bei allen Gebetsstationen geht es um das stellvertretende Wachen und Beten für unsere Erzdiözese und für die Weltkirche. Damit folgen wir in Gemeinschaft der Weisung Jesu, allezeit zu wachen und zu beten. Jesus Christus hat uns versprochen: Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt (Mt 28,20). In der Ewigen Anbetung zeigen wir, dass wir auch bei ihm sind und mit ihm zum Vater gehen. Möge die Ewige Anbetung uns immer tiefer in die Gemeinschaft mit Jesus hineinführen.“

Auch wir in den Konstanzer Bodanrückgemeinden wollen uns in diese Tradition einreihen und miteinander im Gebet vor dem Allerheiligsten verweilen. Herzliche Einladung dazu! Die Anbetung findet statt:

in Dettingen, St. Verena: Dienstag, 27.10. von 17:00-18:00 Uhr

in Dingelsdorf, St. Nikolaus: Mittwoch, 28.10. von 17:00-18:00 Uhr

in Litzelstetten, St. Peter und Paul, 29.10. von 17:00-18:00 Uhr.

Kurz vor der Feier der Abendmesse wird dann mit dem Allerheiligsten der Segen gespendet.

Ihr Pfarrer
Armin Nagel