Kennenlernen

2. Tag – Blog zur Kundschafterreise auf die Philippinen

An unserem zweiten Tag trafen wir uns nach dem Frühstück im Seminarraum des Pastoralinstituts. Die Leitung des Pastoralinstituts liegt in den Händen von Father Marc und Estella. Father Marc ist Priester in der Gemeinschaft „CICM“ (Congregatio Immaculati Cordis Mariae) und kommt ursprünglich aus Belgien. Estella ist promovierte Theologin, stammt von den Philippinen und ist Beraterin der Philippinischen sowie der Asiatischen Bischofskonferenz. Wir hörten eine kurze Einführung über die Entstehung und die Vision des Pastoralinstituts, weltweit eine partizipative Kirche zu ermöglichen. Noel, einer der Mitarbeiter des Instituts, ebenfalls Theologe und Familienvater, führte uns in die Geschichte der Philippinischen Geschichte ein, die dominiert wurde durch die Fremdherrschaft der Spanier (1521-1898), der Amerikaner (1898-1942) und der Japaner (1942-1945). In den 70er und 80er Jahren kam es zu großen wirtschaftlichen Problemen unter der Marcos-Diktatur. Es war eine Zeit der großen sozialen Spannungen, in der sich die Kirche mit den Landarbeitern solidarisierte. In dieser Zeit entstanden auch die kirchlichen Basisgemeinden („Basic Ecclesial Communities“ – kurz: BEC), die wir in den kommenden Tagen noch näher kennen lernen werden.

Am Nachmittag fuhren wir zunächst zu einer Kirche in Silay City. Dort kam es zu einer kurzen Begegnung mit einem der drei Pfarrer. Er berichtete uns, dass zu der „Hauptkirche“ weitere 100 Gemeinden gehören. In den meisten kann nur einmal pro Monat, in manchen sogar nur einmal pro Jahr eine Eucharistiefeier stattfinden. Diese Gemeinden werden von Laien geleitet, die regelmäßig Wort-Gottes-Feiern halten. Wie das funktionieren kann und in der Praxis aussieht, werden wir in den nächsten Tagen erfahren.

Bild 1

Arbeiter auf einer Zuckerrohrplantage

Bild 3

Hütten im Dorf der Zuckerrohrplantage

Weiter ging die Fahrt zu einer Zuckerrohrplantage in der Nähe von Silay City. Auf dieser Plantage wohnen 36 Familien in sehr spartanischen Verhältnissen. Wir wurden von ihnen auf sehr herzliche Weise begrüßt. Nach einem kurzen Rundgang durchs Dorf trafen wir uns in der Kapelle, die sich mitten in der Plantage befindet. Die Einheimischen erzählten uns von ihrem Leben und Glauben. Anschließend wollten sie wissen, wie die Situation in der Kirche in Deutschland ist. Für uns war es besonders beeindruckend, dass diese Menschen, die aus unserer Sicht materiell gesehen vieles entbehren müssen, sich als von Gott gesegnet wissen und ihm dafür danken.

Am liebsten hätten wir heute schon mehr darüber gewusst, wie eine Gemeinde trotz der längeren Abwesenheit des Pfarrers bzw. eines Hauptamtlichen durch Laien lebendig gehalten werden. Morgen erfahren wir mehr davon …

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Gruppe von Einheimischen in der Kapelle

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Gemeinsame Runde

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Zurück in unserer Unterkunft

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Unsere Unterkunft im Pastoralinstitut Bukal ng Tipan

Ttielbild: Einheimische Kinder der Zuckerrohrplantage mit einem Willkommensplakat.